Tricksprung einer skifahrenden Person im Schnee als Beispiel für Wintersport

Nachhaltig Skifahren: Wie clevere Techno­logien im Wintersport die Umwelt schonen

Von Steffi am 4.02.2022

Nachhaltig Ski­fahren, geht das überhaupt? – Ja! Mit der richtigen Technik. Welche cleveren Kon­struktionen im Winter­sport dabei helfen die Umwelt zu schonen, liest du hier.

Nachhaltig skifahren mit Solarstrom-­Seilbahnen

Um die Abfahrt so richtig zu genießen, muss man natürlich erst mal auf den Berg hoch. Mit Seilbahnen gibt’s auf dem Weg nach oben auch noch eine fantastische Aussicht dazu.

Klar, dass solche riesigen Anlagen auch viel Energie verbrauchen. Um die Umwelt zu schonen, haben sich smarte Ingenieur:­­innen deshalb schon das eine oder andere Einfallen lassen: Solar­panels auf den Dächern von Kabinen zum Beispiel.

Ausblick auf eine Seilbahn talwärts, um zu veranschaulichen, dass Solar-Seilbahnen zum nachhaltig Skifahren beitragen können.
Strahlender Sonnenschein bringt nicht nur eine traumhafte Aussicht. Bei Solar-Seilbahnen erzeugt er auch Strom. | Credits: Pexels

Strom, der auf diese Weise erzeugt wird, kann direkt wieder genutzt werden: für die Innen­­beleuchtung, die Infoscreens oder für die Sprech­anlagen der Gondel zum Beispiel.

Du willst wissen, wie eine Solarzelle funktioniert? Hier findest du die Antwort.

Manchmal liefern auch große Photovoltaik-­­Anlagen die nötige Energie: wie etwa in der Planai-Bergstation in den Niederen Tauern.

Wasser sparen mit cleveren Schnee­kanonen

Was brauchen Pisten noch, um zu richtigen Traumpisten zu werden? Genau, Schnee! Aber nicht immer spielt das Wetter dabei mit. Deshalb helfen hier ab und an Schneekanonen nach. Und blasen, wenn es mal nicht schneien will, Kunstschnee auf die Hänge. Dazu nutzen sie  Wasser und einen Luftstrom. Und dafür – du denkst es dir vielleicht schon – brauchen Schneekanonen meist auch Strom.

Genau da kommen GPS-Systeme ins Spiel. Sie können dabei helfen, weniger Ressourcen zu verbrauchen. Wie? Indem der künstliche Schnee nur da verteilt wird, wo er auch gebraucht wird.

Dazu werden Wiesen schon im Sommer bis auf den letzten Quadrat­­­zentimeter genau mit GPS vermessen. So weiß man durch den Vergleich im Winter jederzeit, wie dick der Schnee an jeder Stelle ist.

Die Berghänge können somit viel exakter beschneit werden. Das spart Wasser. Denn es wird nur genau da mit künstlichem Schnee nachgeholfen, wo er wirklich gebraucht wird.

Junge Frau in Wintersport-Kleidung hat Spaß im Schnee
Juhu! Wenn der Schnee aus energiesparenden Schneekanonen kommt, macht der Skiurlaub gleich noch mehr Spaß. | Credits: Unsplash

Noch einen Schritt weiter geht die „Null-Energie-­Lanze“ – eine Beschneiungs-­Anlage, die gar keinen Strom verbraucht. Sie erzeugt Schnee alleine mit dem Druck einer höher liegenden Wasser­quelle.

Die Umwelt schonen mit Wasserstoff-Pisten­raupe

Weiß glitzernder Schnee so weit das Auge reicht. Bereit, damit wir ihn mit Ski und Snowboard unter den Füßen erobern können. So begeben wir uns am liebsten auf die Skipisten.

Von alleine werden die Berge allerdings nicht zu so richtigen Traumpisten. Wenn du auch Wintersport-Fan bist, kennst du sie bestimmt: die Pistenraupen, die aus wild verschneiten Hängen traumhafte Abfahrten machen. Oder besser gesagt, walzen.

Die eindrucksvollen Maschinen können dabei auch ganz schön laut sein. Außerdem verbrauchen sie so einiges an Treibstoff. Beides ist natürlich nicht ideal für die Umwelt.

Pistenraupe steht vor Sternenhimmel
Meistens ist es Nacht, wenn sie zum Einsatz kommen. Eine Pistenraupe mit Wasserstoffantrieb ist dabei aber so leise, dass sie dich garantiert nicht aufweckt! | Credits: Unsplash

Da geht mehr! Mit nachhaltigen Alternativen. Eine davon ist das Projekt „HySnow­Groomer“. Worum es dabei geht? Um eine besondere Pisten­raupe der Firma Kässbohrer.

Statt mit Diesel­treibstoff läuft das Nutzfahrzeug mit Wasserstoff. Mit grünem Wasserstoff, um genau zu sein. Das heißt, dass der nachhaltige Sprit aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Wie genau funktioniert ein Antrieb mit Wasserstoff? Schau’s dir hier im Video an.

In einer Brennstoff­zelle wird aus dem Wasserstoff dann Strom. Dieser Antrieb macht das HySnow­Groomer-Gerät nicht nur sehr leise. Obendrauf verursacht er auch keine Abgase. Das schont die Umwelt und sorgt für eine bessere CO²-­Bilanz: Bis zu 400 Liter Treibstoff und 1100 kg CO² pro Tag lassen sich so einsparen. Yay – finden wir!

Auch gut zu wissen: Um Wintersport nachhaltiger zu machen, verlassen sich viele Skigebiete schon auf erneuerbare Energien.  Kaprun im Salzburger Land zum Beispiel nutzt Wasserkraft, um den nötigen Strom für den Betrieb des Wintersport-­Gebiets zu erzeugen.

 

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