Stephanie Kwolek: Die Chemikerin, die Kevlar Erfand
Stephanie Louise Kwolek kam am 31. Juli 1923 in New Kensington, USA, zur Welt. Schon als Kind begeisterte sie sich für die Natur. Gemeinsam mit ihrem Vater, einem Naturforscher, erforschte sie Wälder und sammelte Pflanzenproben, die sie in einem Notizbuch sorgfältig dokumentierte. Eigentlich wollte Stephanie Modedesignerin werden, entschied sich aber nach der Schule für ein Chemiestudium, das sie 1946 mit dem Bachelor abschloss.
Statt Medizin wurde es Chemie: Stephanie Kwoleks Karriere war nicht geplant
Danach wollte Kwolek Medizin studieren. Zunächst nahm sie aber einen Job als Chemikerin bei der DuPont Company an, um sich das Studium finanzieren zu können. Das Unternehmen hatte vor dem Zweiten Weltkrieg unter anderem Nylon erfunden. Ihre Arbeit in der Polymerforschung fand die Amerikanerin so spannend, dass sie die Idee eines Medizinstudiums wieder verwarf und für den Rest ihres Berufslebens bei DuPont blieb. Zu ihren zahlreichen Aufgaben zählte unter anderem die Suche nach neuen Kunststoffen.
Kwolek bekam den Auftrag, nach Kunstfasern zu suchen, die auch extremen Belastungen standhielten. 1971 entdeckte sie Kevlar, ein Material, das besonders strapazierfähig ist. Die Fasern sind nicht nur besonders reißfest und bruchsicher, sondern auch hitze- und feuerbeständig. Dadurch ergeben sich unzählige Anwendungsmöglichkeiten: Heute findet man Kevlar unter anderem in Schutzbekleidung wie kugelsicheren Westen und Feuerwehrschutzanzügen, im Flugzeugbau, in Sportgeräten, Autoreifen und im Bauwesen.
Ruhestand? Für Stephanie Kwolek bis zuletzt ein Fremdwort!
1986 ging Stephanie Kwolek in den Ruhestand, blieb aber weiterhin sehr aktiv. So engagierte sie sich in zahlreichen Projekten, um Kinder für Naturwissenschaft zu begeistern. Vor allem die Förderung von Mädchen und jungen Frauen in Wissenschaft und Technik war ihr ein großes Anliegen. Am 18. Juni 2014 starb die Chemikerin im Alter von 90 Jahren.
Für ihre Pionierleistungen auf dem Gebiet der Polymerforschung wurde Stephanie Kwolek vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem ACS Award for Creative Invention der American Chemical Society, der National Medal of Technology and Innovation und der Perkin Medal. Viele dieser Auszeichnungen wurden bisher nur sehr selten an Frauen vergeben.
Auch die Raumfahrtspionierin Katherine Johnson unterstütze bis an ihr Lebensende Mädchen und Frauen in der Technik – hier erfährst du mehr über die Frau, die maßgeblich an der ersten Mondlandung beteiligt war!
Johannes Kepler: Der berühmte Astronom, der die Planetenbewegungen entdeckte
Johannes Kepler wurde am 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt, Deutschland, geboren. Seine Eltern, ein Söldner und eine Gastwirtstochter, betrieben zunächst ein Wirtshaus, in dem er bereits als Kind aushelfen musste. Die Familie zog oft um, deswegen konnte Kepler erst mit 13 Jahren ganz normal eine Schule besuchen. Da er ein sehr cleverer Schüler war, erhielt der Deutsche ein Stipendium für ein Studium im Evangelischen Stift Tübingen. Dort studierte er zwei Jahre lang Astronomie, Mathematik und Theologie.
Ein turbulentes Leben: Johannes Keplers Forschung war von Unruhen geprägt
1594 zog Johannes Kepler nach Graz, wo er eine Stelle als Astronomie- und Mathematiklehrer bekam. Zusätzlich war er als Mathematiker für das Land Steiermark tätig und arbeitete an seinem Buch „Mysterium Cosmographicum“, das er 1596 veröffentlichte. In dem Buch beschreibt er seine Theorien über die Harmonie des Universums, und obwohl diese heute als falsch gelten, führten sie den Deutschen in späteren Jahren zur Entdeckung der Keplerschen Gesetze.
Aufgrund seiner Religion wurde Johannes Kepler aus Graz verbannt. Daher ging er 1600 nach Prag, um am kaiserlichen Hof als Mathematiker zu arbeiten. Während dieser Zeit entdeckte er die ersten beiden Keplerschen Gesetze, wo er unter anderem feststellte, dass sich die Planeten in Ellipsen bewegen, in deren Zentrum die Sonne steht.
Politische Unruhen und persönliche Schicksalsschläge zwangen Johannes Kepler, Prag zu verlassen. Er zog 1612 nach Linz, wo er seinen Lebensunterhalt als oberösterreichischer Landesmathematiker und Mathematiklehrer verdiente. Obwohl der Deutsche in Linz sehr große wissenschaftliche Fortschritte machte, hatte er wenig Zeit, sich seinen Forschungen zu widmen. Keplers Mutter wurde 1615 als Hexe angeklagt und eingesperrt. Fünf Jahre lang kämpfte der Astronom für die Anerkennung ihrer Unschuld, bis sie wieder freigelassen wurde.
Forschung im Fokus: Wie James Joules trotz bahnbrechender Erkenntnisse in finanzielle Nöte kam
1619 formulierte Kepler sein drittes Gesetz zu den Planetenbewegungen. Dieses diente Isaac Newton später als wichtige Grundlage für sein Gravitationsgesetz. Um dieselbe Zeit herum arbeitete der Deutsche an seinem Buch „Epitomae Astronomiae Copernicanae“, das besonders beliebt war. Als eines der ersten astronomischen Lehrbücher brachte es die Gesetze der Planetenbewegungen mit Kopernikus’ heliozentrischem Weltbild in Einklang.
Von der katholischen Kirche wurde das Buch sofort auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt, da die Kirche die Tatsache, dass die Erde um die Sonne kreist, damals als Gotteslästerung betrachtete. Dem Vatikan zufolge kreise die Sonne um die Erde, und nicht umgekehrt.
Durch den Dreißigjährigen Krieg musste Kepler Linz verlassen. 1626 ließ er sich in Ulm, Deutschland, nieder. Eine Anstellung fand er beim kaiserlichen General Albrecht von Wallenstein, für den er Horoskope erstellte. Wegen Gehaltsstreitigkeiten reiste der Astronom 1630 nach Regensburg, wo er am 15. November an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Er wurde 58 Jahre alt.
Mehr als Astronom: Johannes Kepler erforschte sogar Schneeflocken
Johannes Kepler leistete zu Lebzeiten nicht nur Pionierarbeit in der Astronomie, sondern lieferte die Grundlagen für das Gebiet der Optik, untersuchte die Entstehung von Schneeflocken und trug zur Verbreitung von Logarithmen als Rechenart bei. Für seine Leistungen wurde die Johannes-Kepler-Universität in Linz nach ihm benannt. Ein Weltraumteleskop der NASA und die mit ihm entdeckten Sterne sowie die dazugehörigen Exoplaneten tragen ebenfalls Keplers Namen.
Quellenverzeichnis
The New York Times (2014): Stephanie L. Kwolek, Inventor of Kevlar, Is Dead at 90, [online] https://www.nytimes.com/2014/06/21/business/stephanie-l-kwolek-inventor-of-kevlar-is-dead-at-90.html [17.05.2019].
Science History Institute (2017): Stephanie L. Kwolek, [online] https://www.sciencehistory.org/historical-profile/stephanie-l-kwolek [17.05.2019].
American Chemical Society (o.J.): Stephanie Kwolek (1923-2014), [online] https://www.acs.org/content/acs/en/education/whatischemistry/women-scientists/stephanie-kwolek.html [17.05.2019].
Enceclopaedia Britannica (o.J.): Stephanie Kwolek, [online] https://www.britannica.com/biography/Stephanie-Kwolek [17.05.2019].
Evangelisches Museum Oberösterreich (2010): Johannes Kepler, [online] http://www.ooegeschichte.at/epochen/reformation-und-renaissance/kunst-und-wissenschaft/astronomie/johannes-kepler/ [22.05.2019].
Austria-Forum (2011): Kepler, Johannes, [online] https://austria-forum.org/af/Biographien/Kepler%2C_Johannes [22.05.2019].
WHO’s WHO (o.J.): Johannes Kepler, [online] http://www.whoswho.de/bio/johannes-kepler.html [22.05.2019].
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National Aeoronautics and Space Administration (2017): Johannes Kepler: His Life, His Laws and Times, [online] https://www.nasa.gov/kepler/education/johannes [22.05.2019].