Mária Telkes: Erfinderin und Solarenergie-Pionierin
Karen Keskulla Uhlenbeck kam am 24. August 1942 in Cleveland, USA, zur Welt. Ihr Vater war ein Ingenieur, ihre Mutter Lehrerin und Künstlerin. Als Kind interessierte sie sich zwar nicht besonders für Mathematik, aber für Naturwissenschaften allgemein, da sie ihre Freizeit am liebsten mit dem Lesen von Wissenschaftsbüchern verbrachte.
Eine einschneidende Erkenntnis: So wurde Karen Uhlenbeck doch noch Mathematikerin
Nach dem Schulabschluss begann Karen Uhlenbeck Physik an der University of Michigan zu studieren. Während dieser Zeit stellte sie fest, dass ihr die mathematischen Aspekte der Physik am meisten Spaß machten und entschied sich, Mathematik zu ihrem Hauptfach zu machen. 1964 schloss die Amerikanerin ihr Bachelorstudium ab und erlangte vier Jahre später den PhD in Mathematik an der Brandeis University.
Nach ihrem Doktorat arbeitete Karen Uhlenbeck zunächst ein Jahr lang am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Im Anschluss war sie für zwei Jahre an der University of California tätig. Danach hatte es die Mathematikerin nicht leicht, einen passenden Job zu finden: In den 70er-Jahren gab es viele Personen, die wenig von Frauen in der Mathematik hielten und deshalb nur Männer anstellten.
Von einer Uni zur nächsten: Endlich fand Karen Uhlenbeck ihren idealen Arbeitsplatz
Karen Uhlenbeck bekam schließlich einen Job an der University of Illinois at Urbana Champaign, war mit ihrem Arbeitsumfeld aber nicht besonders glücklich. Daher nahm sie 1976 eine Stelle an der University of Chicago an, wo sie später Professorin wurde. 1987 wechselte die Mathematikerin ein weiteres Mal den Arbeitsplatz und ging nach Austin an die University of Texas. Hier blieb sie schließlich bis zu ihrer Pensionierung.
Ein erfolgreicher Wechsel: Ob Karen Uhlenbeck als Physikerin wohl auch so berühmt geworden wäre?
Im Laufe ihrer Karriere beschäftigte sich Karen Uhlenbeck unter anderem mit partiellen Differentialgleichungen, Variationsrechnung und Differenzialgeometrie. Mittlerweile zählt sie zu den führenden Mathematikerinnen und Mathematikern weltweit. 1990 hielt die Amerikanerin als zweite Frau einen Plenarvortrag am Internationalen Mathematikerkongress (ICM), dem weltweit größten und wichtigsten Mathematikertreffen. Vor ihr wurde diese Ehre nur einer anderen Frau zuteil: Emmy Noether im Jahr 1932.
Für ihre besonderen mathematischen Verdienste erhielt Karen Uhlenbeck 2019 als erste Frau den Abelpreis, der als eine Art Nobelpreis der Mathematik betrachtet wird. Abseits der Mathematik setzt sie sich für mehr Geschlechtergleichheit in den Naturwissenschaften ein und dient jungen Frauen als Vorbild, damit sie selbst erfolgreiche Mathematikerinnen werden können.
Richard Ulbricht: Ingenieur und Elektrotechniker
Friedrich Richard Ulbricht wurde am 6. August 1849 in Dresden, Deutschland, als Sohn eines Bildhauers geboren. Nach der Schulzeit studierte er zunächst an der Vorläufer-Hochschule der heutigen Technischen Universität Dresden. Danach machte Richard ein Doktorat an der Universität Jena, das er 1870 erfolgreich abschloss.
Und ab die Bahn: Richard Ulbricht war bis zuletzt im Eisenbahnbau tätig
Nach dem Studium begann Richard Ulbricht seine Karriere im Straßen-, Brücken- und Eisenbahnbau. In den 1890er-Jahren trug er in Sachsen die Verantwortung für den Bau und Betrieb elektrischer Straßenbahnen und die Errichtung eines Drehstrom-Kraftwerks. Neben dieser Tätigkeit war Ulbricht an der TU Dresden Dozent für Telegrafie, Telefonie und Eisenbahnwesen. Hier begründete er gemeinsam mit einem Kollegen das Institut für Schwachstromtechnik.
Während seiner Laufbahn leistete Richard Ulbricht wesentliche Beiträge zur Organisation des Bahnbetriebs und Straßenbahnwesens. Mit der Verbesserung von Lichtsignalen und verschiedenen Grundsätzen, unter anderem für Brems- und Sicherheitseinrichtungen, sorgte er dafür, dass öffentliche Verkehrsmittel wesentlich sicherer wurden.
Außerdem führte der Deutsche photometrische Untersuchungen zur Beleuchtung von Innenräumen durch. Als er sich mit der idealen Beleuchtung von Bahnhöfen auseinandersetzte, entwickelte er die mittlerweile nach ihm benannte Ulbricht-Kugel, eine spezielle Lichtquelle, die heute noch in der optischen Messtechnik eingesetzt wird.
Auch nach seiner Pensionierung veröffentlichte Richard Ulbricht einige wichtige Publikationen, unter anderem zur Ulbricht-Kugel und zum Einfluss von Hochspannungsleitungen beim Kreuzen von Eisenbahnen. Der Deutsche starb schließlich am 13. Jänner 1923 im Alter von 73 Jahren.
Quellenverzeichnis
Agnes Scott College (o.J.): Karen Uhlenbeck, [online] https://www.agnesscott.edu/lriddle/women/uhlenbk.htm [31.07.2019].
University of Texas (o.J.): A Personal Profile of Karen K. Uhlenbeck, [online] https://web.ma.utexas.edu/users/uhlen/vita/pers.html [31.07.2019].
Norwegian Academy of Science and Letters (2019): The Abel Prize Laureate 2019, [online] https://www.abelprize.no/c73996/binfil/download.php?tid=74122 [31.07.2019].
Mathematical Science Publishers (2018): Interview with Karen Uhlenbeck, [online] https://celebratio.org/Uhlenbeck_K/article/634/ [31.07.2019].
Dittmann, Frank (1996): Ulbricht, Friedrich Richard (1849 – 1923), in: Kurt Jäger (Hrsg.), Lexikon der Elektrotechniker, Berlin und Offenbach: VDE-VERLAG, S. 385-386.
Technische Universität Dresden (o.J.): Ulbricht, (Fritz) Richard, [online] https://tu-dresden.de/ua/dokumentationen/dokumentationen/ehrenpromovenden-der-th-tu-dresden-alphabetisch/ehrendok#U [31.07.2019].