Hände, die einen Stift in der Hand halten und auf Papier schreiben

Guide | Deine erste Bewerbung: So bewirbst du dich richtig um den aller­ersten Job

Es ist nicht leicht, ohne Berufs­erfahrung den richtigen Job zu finden. Aber es ist keineswegs unmöglich! Wir haben für dich zusammengefasst, was du für deine erste Bewerbung beachten solltest.
Junge Frau, die vor Laptop sitzt und das Gesicht besorg verzieht
Wir hoffen, du schaust nicht ganz so besorgt drein, wenn du an deine erste Bewerbung denkst. | Credits: Unsplash

Aller Anfang ist schwer ...

Es ist soweit: Du sollst deine erste Bewerbung schreiben. Vielleicht ist es für eine Lehrstelle, vielleicht für ein Praktikum – vielleicht auch für den ersten Job nach der HTL. Fest steht: Du bist ganz am Anfang. Und du fragst dich: Wie kannst du ein Unternehmen von dir überzeugen?

... aber so gelingt auch die erste Bewerbung!

Schon klar: Es ist nicht leicht, ohne Berufserfahrung den richtigen Job zu finden. Aber unmöglich ist es auch nicht! Mit einer passenden ersten Bewerbung stehen die Chancen gar nicht so schlecht. Wie diese erste Bewerbung aussehen soll? Das verraten wir dir hier in unserem Beitrag. Um das Ganze ein bisschen übersichtlicher zu gestalten, haben wir den Beitrag auf vier wichtige Punkte aufgeteilt:

  1. Vorbereitung
  2. Bewerbungsschreiben
  3. Lebenslauf
  4. Relevante Zeugnisse

Bist du bereit? Dann starten wir gleich los!

1. Die richtige Vorbereitung: Was du noch vor der ersten Bewerbung tun solltest

Du hast eine Stellenausschreibung gefunden, die dich interessiert? Und qualifiziert scheinst du auch zu sein? Perfekt! Dann schau am besten gleich noch ein bisschen genauer hin. Folgendes solltest du vor deiner Bewerbung auf jeden Fall tun:

  • Lies die Stellenausschreibung sorgfältig
  • Sammle Informationen zum Unternehmen
Mensch mit Sonnenbrille schaut durch Lupe
Ob du wirklich eine Lupe brauchst, sei dahingestellt. Aber genau hinsehen solltest du auf jeden Fall! | Credits: Unsplash

Vor der ersten Bewerbung: Lies die Stellen­aus­schreibung ganz genau

Welche Art von Job ist es? Handelt es sich um ein Praktikum? Ist die Stelle befristet oder nicht? Was wären deine Aufgaben? Wie passen deine Fähigkeiten zu diesen Aufgaben? Warum bist genau du die richtige Person für diesen Job? Was interessiert dich besonders an der Stelle?

Lies wirklich genau, was in der Stellenausschreibung steht. Am besten mehrmals. Und versuche, Antworten auf die oben aufgelisteten Fragen zu finden. Das wird dir zum einen dabei helfen, später dein Bewerbungsschreiben zu verfassen. Zum anderen merkst du selbst, ob du die Stelle wirklich willst – oder vielleicht doch nicht.

Zeig dein Inter­esse an der Stelle: Informiere dich über das Unter­nehmen

Was genau du in diesem Job machen würdest – das weißt du jetzt. Aber was macht eigentlich das Unternehmen? Wie groß ist es? Wie viele Menschen arbeiten dort? Was ist die Unternehmensphilosophie – welche Werte vertritt das Unternehmen? War die Firma in letzter Zeit in den Nachrichten? Wofür?

Auch wenn es ein bisschen Zeit kostet, über das Unternehmen zu recherchieren: Es lohnt sich! Es kommt einfach gut an, wenn du schon im Bewerbungsschreiben auf die Firma eingehst. Und im Bewerbungsgespräch sowieso. Außerdem weißt du dann auch selbst, worauf du dich da eigentlich einlässt.

Jemand tippt seine erste Bewerbung auf einem Laptop
Wo sind die Social-Media-Stalking-Skills? Nutz sie dieses Mal doch, um mehr über das Unternehmen herauszufinden! | Credits: Unsplash

2. Das erste Bewerbungs­schreiben: Aufbau und Inhalt

Ein Bewerbungsschreiben dient dazu, dich als Person vorzustellen  und das Unternehmen davon zu überzeugen, dass genau du der oder die Richtige für die ausgeschriebene Stelle bist. Behalte dieses Ziel beim Schreiben immer im Auge. Des weiteren solltest du auf folgende Punkte achten:

  • Halte dich kurz
  • Verwende die richtige Anrede
  • Nimm Bezug auf Unternehmen & Stelle
  • Werde konkret
  • Achte auf die richtige Form

In der Kürze liegt die Würze: Vermeide ein zu langes Bewerbungs­schreiben

Du könntest auch zehn Seiten über dich und das Unternehmen schreiben? Das ist gut – du scheinst wohl wirklich für die Stelle zu passen. Aber durchlesen wird sich das wahrscheinlich niemand. Deine Bewerbung wird schließlich nicht die einzige sein, die das Unternehmen erhält – und wenn alle Bewerbungen so lang wären, würde das Auswahlverfahren nie ein Ende nehmen.

Im Allgemeinen solltest du versuchen, dein Bewerbungsschreiben auf eine DIN-A4-Seite zu packen. Nicht nur, weil es eine Länge ist, die der Personalerin oder dem Personaler zumutbar ist. Sondern auch, weil er oder sie so gleich sieht: Aha, diese Person kann übersichtlich und kompakt zusammenfassen, warum sie für diese Stelle geeignet ist.

Das erste Bewerbungs­schreiben aufwerten: Verwende die richtige Anrede

“Sehr geehrte Damen und Herren!” – die Standard-Anrede, die man in der Schule lernt. Die ist natürlich nicht verboten. Aber: Es macht einen viel besseren Eindruck, wenn du gleich die Person ansprichst, die dein Bewerbungsschreiben lesen wird. 

Oft steht direkt bei der Stellenausschreibung dabei, an wen die Bewerbung zu richten ist. Ganz unten könnte zum Beispiel stehen: “Schicken Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bitte an Martina Mayer, MA”. Dann würdest du dein Bewerbungsschreiben mit “Sehr geehrte Frau Mayer, MA!” beginnen.

Falls das nicht der Fall ist, recherchiere am besten ein wenig: Wer sitzt in der HR-Abteilung des Unternehmens? Du kannst auch einfach direkt anrufen und fragen, an wen du dein Schreiben richten sollst.

Bewerbungsgespräch einer jungen Frau
Weißt du eigentlich, bei wem du dich da bewirbst? | Credits: Unsplash

Zeig, was du drauf hast: Konkrete Beispiele sind aussage­kräftiger als leere Floskeln

“Ich bin teamorientiert und ein großes Organisationstalent” – das kann jeder sagen. Zeig, dass es bei dir der Wahrheit entspricht! Und wie könntest du das besser erreichen als durch konkrete Beispiele?

So könntest du etwa darauf hinweisen, dass du in der Schule Klassensprecher*in warst – das spricht für dein Engagement. Oder du berichtest von einem Praktikum, indem du viele verschiedene Aufgaben erledigen musstest: Das bedeutet, dass du flexibel bist. Gute Noten wiederum spiegeln Ehrgeiz und rasche Auffassungsgabe wider.

Junge Frau steht vor Fenster, an dem Post-its kleben
Du bist ein Organisationstalent? Dann zeig auch, wieso! Was du auf deine Post-its schreibst, musst du allerdings nicht verraten. | Credits: Unsplash

Weil hier auch die äußeren Werte zählen: Achte auf die richtige Form

Ein erster Eindruck entsteht schnell. Und wenn auf deinem Bewerbungsschreiben die Adressangabe oder das Datum fehlt, ist dieser erste Eindruck schnell ein schlechter. Das gilt es zu vermeiden! Überprüfe vor dem Absenden also genau, ob dein Bewerbungsschreiben auch die richtige Form hat.

Generell gilt der folgende Aufbau:

  • Deine eigene Adresse
  • Die Adresse des Unternehmens (inkl. Name der Ansprechperson)
  • Ort + Datum
  • Dein eigentliches Bewerbungsschreiben (3-4 Absätze)
  • Unterschrift
  • Anlagen

Wir würden dir auf jeden Fall empfehlen, ein paar Musterbewerbungen anzusehen, bevor du deine eigene erste Bewerbung abschickst. Hier findest du beispielhafte Bewerbungen inklusive Bewerbungsschreiben für verschiedenste Jobs – sogar mit hilfreichen Kommentaren. Und: Es sind auch einige Beispiel-Stellen aus dem technischen Bereich dabei!

Hochkonzentriert: So solltest auch du deinen Lebenslauf gestalten. | Credits: Unsplash

3. Der perfekte Lebens­lauf – so präsentierst du dich am besten

Der Lebenslauf ist das, was sich viele Personaler*innen als Allererstes ansehen. Er entscheidet vielleicht sogar darüber, ob dein mühsam aufgesetztes Bewerbungsschreiben überhaupt gelesen wird. Behandle den Lebenslauf daher nicht wie ein notwendiges Übel. Sieh ihn vielmehr als eine Chance, deinen ersten Job zu bekommen.

Dein erster Lebens­lauf: Am besten tabellarisch

Wichtig für deinen Lebenslauf ist, dass er übersichtlich gestaltet ist – wie eine leicht zu lesende Tabelle. Die Formatierung sollte nicht zu schrill sein (außer natürlich es passt zum Job, für den du dich bewirbst!). Achte darauf, dass dein Lebenslauf folgende Inhalte enthält:

  • Vor- und Zuname
  • Kontaktmöglichkeit (E-Mail und/oder Telefonnummer und/oder Adresse)
  • Berufserfahrungen bzw. Praktika (Dauer, Tätigkeit, Position)
  • Aus- und Weiterbildungen
  • Sonstige relevante Kenntnisse und Kompetenzen (z. B. Führerscheine, Sprachkenntnisse, EDV-Skills, etc.)
  • Soft Skills

Soft Skills – das sind zum Beispiel Flexibilität, Stressresistenz oder auch soziale Kompetenz. Es ist kein Muss, sie anzugeben. Wir würden es dir aber vor allem für die erste Bewerbung empfehlen: Da du noch wenig bis gar keine Berufserfahrung vorweisen kannst, ist es eine gute Möglichkeit, deinen Lebenslauf ein wenig aufzuwerten.

Bewerbungs­foto & Co.: Muss nicht sein – darf aber sein

Ebenso kein Muss sind persönliche Daten wie Geburtsdatum und Familienstand – es ist deine Entscheidung, wie viel du von dir preisgibst. Auch ein Foto ist prinzipiell keine Pflicht, wird in Österreich aber von vielen Unternehmen gern gesehen. Hier könnte es sich auszahlen, in ein professionelles Bewerbungsfoto zu investieren.

Wie schon beim Bewerbungsschreiben empfiehlt es sich auch beim Lebenslauf, ein paar Musterbeispiele als Vorlage zu nehmen – schau einfach noch einmal hier rein.

Portraitfoto einer jungen Frau
Und wie sieht dein perfektes Bewerbungsfoto aus? | Credits: Unsplash

4. Zeugnisse für die erste Bewerbung: Manchmal ist weniger mehr

Du hattest in der Schule bzw. im Studium meist gute Noten? Wunderbar  dann zeig sie bitte auch her! Wenn dein Abschlusszeugnis aber eher mittelmäßig bis schlecht ausgefallen ist, empfiehlt es sich, es für die erste Bewerbung wegzulassen.

Das darf man? – Ja, man darf! Erwähne einfach in deinem Bewerbungsschreiben, dass du weitere Unterlagen gerne zu einem persönlichen Gespräch mitbringst. So kannst du durch ein gutes Auftreten einen viel besseren ersten Eindruck erzeugen als durch ein schlechtes Zeugnis  das vielleicht sogar zur Folge hat, dass du gar nicht erst zum Bewerbungsgespräch eingeladen wirst.

Junge Frauen sehen den Sonnenuntergang an
Der Sonne entgegen? Wohl eher dem ersten Job! | Credits: Unsplash

Erste Bewerbung: Ready, steady, go!

Alles gelesen? Perfekt – dann starte gleich los mit deiner ersten Bewerbung! Achte darauf, dass du die richtige Reihenfolge deiner Unterlagen einhältst: zuerst das Bewerbungsschreiben, dann der Lebenslauf und zuletzt die Zeugnisse (auch Arbeitszeugnisse zählen hier dazu!).

Bei einer Bewerbung per E-Mail solltest du all diese Unterlagen als ein PDF-Dokument zusammenfassen, statt einzelne Dateien zu senden – das wirkt professioneller und macht dem*der Personaler*in das Leben leichter.

Egal ob per E-Mail oder per Post: Bitte vergiss nicht darauf, Sorgfalt walten zu lassen. Deine Bewerbungsunterlagen sollten vollständig und fehlerfrei sein. Selbst wenn deine Rechtschreibung und Grammatik top sind: Lass trotzdem alles vor dem Absenden korrekturlesen. Vier Augen sehen mehr als zwei.

Junge Frau sitzt vor Computer und lächelt
Noch sitzt du zuhause vor dem Computer, um deine erste Bewerbung zu schreiben. Aber wer weiß, vielleicht auch bald schon in deinem ersten Büro – oder im Labor? Oder draußen, im Freien? Wie dein erster Job aussieht, liegt in deiner Hand. | Credits: Unsplash

Ganz egal, was passiert: Immer nach vorne schauen!

So, das war jetzt wirklich alles, was du wissen musst. Oder? Gut, eine Sache noch: Lass dich nicht entmutigen. Es ist normal, vor allem am Anfang mehr Absagen als Zusagen zu erhalten. Aber das soll dich nicht unterkriegen. Bleib dabei – und wir sind uns sicher: Du wirst deinen Traumjob bekommen!

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