Guide | Lehrberufe in Elektro­technik & IT: So viele Möglich­keiten bietet die Technik!

Du überlegst, eine Lehre in Elektro­technik & IT zu machen? Wir finden: gute Wahl! Aber auch eine schwierige Wahl. Weil es in der Elektro­technik & IT einfach so viele verschiedene Lehrberufe gibt. Um dir die Entscheidung ein bisschen leichter zu machen, haben wir hier eine Übersicht für dich zusammengestellt. Von Energietechnik bis hin zu Applikations­technik und Coding: Dein Lieblingsgebiet ist bestimmt dabei!
Du möchtest etwas für die Umwelt tun? In der Elektrotechnik kannst du dich zum Beispiel für den Lehrberuf Energietechnik entscheiden – und dich für erneuerbare Energien einsetzen. | People photo created by jcomp - www.freepik.com

Lehre in der Elektrotechnik: Welche Lehrberufe gibt es?

Du interessierst dich für Gebäudetechnik? Oder doch eher für erneuerbare Energien? Oder ist es die Kommunikationstechnik, die dir zusagt?

Ganz egal, für welche Spezialisierung du dich entscheidest: Der grundlegende Lehrberuf für all diese Bereiche ist die Elektrotechnik. Dort entwirfst du einfache oder komplexe elektrotechnische Anlagen. Ebenso wartest und reparierst du elektrotechnische Geräte, Anlagen, einzelne Komponenten und ganze Systeme.

Klingt ziemlich umfassend, oder? Wir haben für dich zusammengefasst, in welche Richtungen du hier gehen kannst!

Lehrberuf Elektrotechnik: Welche Module gibt es?

Prinzipiell besteht die Ausbildung zur Elektrotechnikerin oder zum Elektrotechniker aus einem Grundmodul und mindestens einem weiteren Hauptmodul. Im Grundmodul geht es allgemein um die Elektrotechnik. Bei den Hauptmodulen kannst du aus folgenden wählen:

  • Elektro und Gebäudetechnik:
    Hier lernst du unter anderem, wie du Systeme der Gebäudetechnik errichtest und in Betrieb nimmst. Du lernst aber auch, wie du sie instand haltest und wartest. Das Suchen und Beheben von Fehlern und Störungen ist ein großer Bestandteil von Elektro- und Gebäudetechniker*innen.


    Wie der Berufsalltag als Lehrling für Elektro- und Gebäudetechnik aussieht, erfährst du hier aus erster Hand!

  • Energietechnik:
    In diesem Lehrberuf beschäftigst du dich mit Anlagen zur Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung. Auch mit elektrischen Maschinen und Geräten kennst du dich nach Abschluss der Lehre aus. Du führst zum Beispiel die Wartung, aber auch die Instandhaltung durch.

  • Anlagen- und Betriebstechnik:
    Als Lehrling für Anlagen- und Betriebstechnik lernst du von elektrischen Maschinen und Geräten sowie von betriebsspezifischen Anlagen. Systeme der Gebäudetechnik sind ebenso Teil dieses Lehrberufs. Deine Aufgaben umfassen beispielsweise die Fehlerbehebung, aber auch die Installation von Systemen.

  • Automatisierungs- und Prozessleittechnik:
    Wie der Name sagt, geht es in diesem Lehrberuf um Automatisierungs- und Prozessleitsysteme. Du lernst, sie zu errichten und in Betrieb zu nehmen. Genauso lernst du das Optimieren und Anpassen von solchen Systemen.

Spezialmodule des Lehrberufs Elektrotechnik

Zusätzlich zu den oben genannten Modulen (Grundmodul + 1 Hauptmodul) kannst du noch ein weiteres Hauptmodul (Dauer: 1/2 Jahr) oder ein Spezialmodul (Dauer: 1/2) Jahr absolvieren. Die Lehrzeit verlängert sich dadurch jeweils auf maximal vier Jahre.

Du kannst aus folgenden Spezialmodulen wählen:

  • Gebäudeleittechnik
  • Gebäudetechnik-Service
  • Sicherheitsanlagentechnik
  • Erneuerbare Energien
  • Netzwerk- und Kommunikationstechnik
  • Eisenbahnelektrotechnik
  • Eisenbahnsicherungstechnik
  • Eisenbahnfahrzeugtechnik
  • Eisenbahntransporttechnik
  • Eisenbahnfarzeuginstandhaltungstechnik
  • Eisenbahnbetriebstechnik

Lehre in der Elektronik: Was macht man da eigentlich genau?

In der Elektronik geht es um die Entwicklung und Anwendung von elektronischen Bauteilen und Schaltkreisen. Sie dienen als Steuerelemente in der gesamten Technik. Anwendungs­beispiele wären etwa die Maschinen- und Anlagensteuerung, die Computertechnik, die Medizintechnik und so weiter.

Als Elektroniker*in stellst du unter anderem die elektronischen Bauelemente, Schaltungen, Leiterplatten usw. her und baust sie in die jeweiligen Geräte, Maschinen oder Fahrzeuge ein. Auch Wartung und Reparatur gehören zu deinen Aufgaben.

Mann ist schockiert, wenn er an Lehre zur Elektronik denkt
Jetzt haben wir den (Kabel-)Salat ... Aber keine Sorge: Wenn du erstmals deine Lehre in der Elektronik abgeschlossen hast, wird dir das bestimmt nicht passieren! | People photo created by wayhomestudio - www.freepik.com

Lehrberuf Elektronik: Aus welchen Modulen kann ich wählen?

Wie bei der Elektrotechnik erfolgt auch die Ausbildung im Lehrberuf Elektronik: Du absolvierst ein Grundmodul und mindestens ein Hauptmodul. Folgende Hauptmodule stehen zur Auswahl:
  • Angewandte Elektronik
  • Mikrotechnik
  • Kommunikations­elektronik
  • Informations- und Tele­kommunikations­technik
Zusätzlich kannst zu 1 Grundmodul + 1 Hauptmodul kannst du entweder ein weiteres Hauptmodul (Dauer: 1/2 Jahr) oder ein Spezialmodul (Dauer: 1/2 Jahr) wählen. Die Lehrzeit verlängert sich so auf 4 Jahre. Du kannst aus folgenden Spezialmodulen wählen:
  • Netzwerktechnik
  • Eisenbahntelekommunikationstechnik
Die Module dürfen allerdings nicht nach Belieben kombiniert werden. Worauf du achten musst, kannst du hier im Berufslexikon nachlesen.
Egal, was im Computer abgeht: Als Lehrling für Informations­technologie weißt du, was Sache ist. | Credits: Unsplash

Lehre in der Informations­technologie: Was sind meine Aufgaben?

Was du als Lehrling im Bereich Informations­technologie tatsächlich machst, hängt stark vom Schwerpunkt ab. Allgemein kann man sagen, dass dein Tätigkeitsfeld die Computer-Hardwaretechnik ist.

Du errichtest also verschiedene Netzwerke, indem du Netzwerkkomponenten auswählst und in Betrieb nimmst (z. B. Router, Server oder Proxys). Ebenso beschäftigst du dich mit Geräten wie Druckern und Beamern, aber auch mit Datenspeichersystemen.

Lehrberuf Informations­technologie: Welche Schwerpunkte gibt es?

Im Lehrberuf Informationstechnologie gibt es zwei große Schwerpunkte: Die Betriebstechnik und die Systemtechnik.

  • Betriebstechnik in der Informationstechnologie:
    Für diesen Lehrberuf wirst du meistens in produzierenden Unternehmen ausgebildet. Zu deinen Aufgaben gehören der Aufbau und die Wartung betriebsinterner Netzwerke. Dazu gehören auch Steuerungen von Werkzeugmaschinen.

  • Systemtechnik in der Informationstechnologie:
    Als Lehrling für Systemtechnik bist du hauptsächlich im Dienstleistungsbereich in der IT tätig. Das bedeutet, dass du von deiner Firma als Arbeitskraft „verkauft“ wirst: Deine Firma schickt dich also zu einem anderen Unternehmen, wo du z. B. ein Computernetzwerk errichten sollst. Da du als Systemtechniker*in viel Kundenkontakt hast, brauchst du für diesen Job auch soziale Fähigkeiten.

Lehre in der Mechatronik: Was ist mein Tätigkeits­bereich?

Der Begriff „Mechatronik“ vereint „Mechanik“ und „Elektronik“. Zur Mechatronik gehören daher alle technischen Systeme, bei denen eine Verbindung zwischen programmierbaren elektronischen Steuer- und Kontrollelementen und mechanischen Teilen besteht.

Als Mechatroniker*in lernst du, mechatronische Teile herzustellen und zu bearbeiten. Sowohl mechanische Teile als auch elektronische Komponenten spielen hier eine Rolle. Du kennst dich in der Elektrotechnik, aber z. B. auch in der Steuerungs- und Regelungstechnik oder bei Mikrocomputersystemen aus. Man kann also sagen, dass der Lehrberuf Mechatronik sehr vielfältig ist.

Anna Lemsitzer von SSI Schäfer
Anna Lemsitzer ist Lehrling für Mechatronik bei SSI Schäfer. | Credits: SSI Schäfer

Lehrberuf Mechatronik: Aus welchen Modulen kann ich wählen?

Als Lehrling für Mechatronik kannst du aus sechs Hauptmodulen und drei Spezialmodulen wählen. Die Hauptmodule sind folgende:

  • Alternative Antriebes­technik
  • Automati­sierungs­technik
  • Elektro­maschinen­technik
  • Fertigungs­technik
  • IT-, Digital­system- und Netzwerk­technik
  • Medizin­geräte­technik

 Wie bereits erwähnt, gibt es ebenso drei Spezialmodule:

  • Robotik
  • SPS-Technik
  • Additive Fertigung (Additive Manufacturing AM)
Du möchtest mehr über den Lehrberuf Mechatronik wissen? Hier erfährst du von Anna Lemsitzer, wie ihr Berufsalltag aussieht!
Lehrling für Veranstaltungstechnik hat bei einem Konzert alles richtig gemacht
Sie nur, wie alles glänzt und leuchtet! Als Veranstaltungs­techniker*in rückst du Events ins richtige Licht. | Credits: Unsplash

Lehre in der Veranstaltungs­technik: Wie sieht mein Berufsalltag aus?

Wie es der Name verrät, bist du als Veranstaltungs­techniker*in auf Veranstaltungen tätig. Dort bist du für die technischen Aufbauten und Anlagen zuständig.

Es gehört aber auch zu deinen Aufgaben, die Kosten zu berechnen. Ebenso schätzt du die Infrastruktur und die Sicherheit von Veranstaltungsstätten ab, um sie zu beurteilen.

Ein abwechslungs­reicher Beruf: Was noch zu deinen Aufgaben als Lehrling für Veranstaltungs­technik gehört

Als Veranstaltungs­techniker*in hast du weiters Kenntnisse der Fertigkeitslehre und der Statik. Auch in der Elektrotechnik und Elektronik sowie in der Licht- und Tontechnik kennst du dich aus.

Ein besonders spannender Tätigkeitsbereich ist wohl die Auswahl der Spezialeffekte: Du sorgst als Lehrling für Veranstaltungs­technik dafür, dass Feuereffekte, Nebel und Co. zur richtigen Zeit zum Einsatz kommen.

Lehrling in der Waagen­herstellung: Was kann ich mir darunter vorstellen?

Als Lehrling für Waagentechnik stellst du Waagen und Gewichte aller Art her. Dazu gehören Laborwaagen, Präzisionswaagen und vieles mehr – zum Beispiel auch die Lebensmittelwaagen im Supermarkt. Für Waagen­techniker*innen sind Kenntnisse in Elektrotechnik & IT unverzichtbar. Warum? Das kannst du hier im Interview mit Waagen­techniker*in Nicole Kögler nachlesen!
Waagentechnikerin Nicole Kögler von Waagen Kögler
Nicole Kögler arbeitet als Waagentechnikerin im Familienunternehmen Waagen Kögler. | Credits: Waagen Kögler
Am Ende soll alles smooth ablaufen: Gelingt dir der richtige Code? Mit dem Lehrberuf Applikations­entwicklung ganz bestimmt! | Credits: Unsplash

Lehre in der Applikations­entwicklung – Coding: Was sind meine Aufgaben?

Ganz allgemein kann man sagen, dass du als Applikations­entwickler*in Applikationen oder Applikations­teile programmierst bzw. codierst. Applikationen sind Computerprogramme und sollen technische Probleme von Benutzer*innen lösen. Darum ist es wichtig, auf die Benutzer*innen­freundlichkeit zu achten: Die Applikationen sollen leicht bedienbar sein.

Lehrberuf Applikations­entwicklung – Coding: Genauere Infos zum Tätigkeits­feld

Wie läuft so eine Applikations­erstellung nun ab? Prinzipiell kannst du dir den Prozess in folgenden Schritten vorstellen:

  • Intensive Auseinander­setzung mit Kund*innen und deren Wünschen: Was soll das Computergramm können? Wie kann es umgesetzt bzw. programmiert werden?
  • Umfangreiche Testung mit Testprotokollen: Hohe Qualität soll gewährleistet sein
  • Erstellung von technischen Dokumentationen: So werden die Möglichkeiten und Funktionen einer Applikation zusammen­gefasst

Ebenso gehört die Entwicklung von Zugriffen auf Datenbanken mittels Abfrage­programmier­sprachen zu deinen Aufgaben als Applikations­entwickler*in.

Lehre in Elektrotechnik & IT: Jetzt kann dich nichts mehr aufhalten!

Beim Erstellen dieses Guides haben wir uns immer wieder gedacht: Unglaublich, wie vielseitig die Welt der Elektrotechnik & IT eigentlich ist. Und wie spannend! Wir hoffen, dass dir dieser Guide ein bisschen dabei geholfen hat, die richtige Lehre für dich zu finden. Erzähl uns gerne davon – wir freuen uns, von dir zu hören!

Die Infos zu den jeweiligen Lehrberufen stammen aus dem AMS Berufslexikon.

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