Weltraumforscherin bei FOTEC – Aber was macht Fotec eigentlich genau?
In einem Satz: die Zukunft mitgestalten. Wie? Mit brandneuer Technologie und Forschung. Genau darum geht es bei der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH. Sie ist nämlich das Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt. Dementsprechend kümmert FOTEC sich um verschiedenste Forschungsprojekte: von der Idee bis hin zum fertigen „Gerät“. Von 3D-Druck, über Software bis hin zur Raumfahrttechnik.
Wenn es um Raumfahrt geht, hat sich die FOTEC auch schon einen Namen gemacht. Das Unternehmen ist bekannt für seine Ionen-Emitter (ein System für die Abgabe und Beschleunigung von geladenen Teilchen) und für seine FEEP-Technologie, die in elektrischen Antriebssystemen von Satelliten zum Einsatz kommt.
1. Was macht man als Weltraumforscherin?
Als Weltraumforscherin unterstütze ich die Entwicklung von Ionentriebwerken für Satelliten und arbeite daran, sie zu verbessern. Diese Triebwerke können die Orientierung eines schweren Satelliten innerhalb seiner Umlaufbahn ändern – bei komplexen Forschungsmissionen zum Beispiel. Oder sie können die Umlaufbahn von kleinen, leichten Satelliten ändern, um etwa einen CubeSat am Ende seiner Mission aus seiner Umlaufbahn zu entfernen und in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen.
Als Forscherin habe ich die Möglichkeit, die Satellitenantriebe selbst in die Hand zu nehmen, zu montieren und in den Vakuumkammern unseres Labors zu testen. Als Projektmanagerin kümmere ich mich darum, mehrere Weltraumprojekte zu organisieren und durchzuführen. In den Projekten geht es darum, Antriebtechnologie und innovative Elektronenquellen zu entwickeln und zu testen.
2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?
Einen typischen Arbeitstag gibt es in meinem Job nicht wirklich. Ich mache jeden Tag etwas anderes – das motiviert mich. Normalerweise beginne ich meinen Tag gerne damit, meine ungelesenen E-Mails zu überprüfen, die offenen Punkte in meiner To-do-Liste durchzugehen und mich auf diejenigen zu konzentrieren, die am wichtigsten sind.
Ich treffe mich oft mit meinen Kollegen, um zum Beispiel die Ergebnisse der Tests zu besprechen oder um neue Experimente zu planen, die wir im Labor durchführen möchten.
Als Forscherin unterstütze ich mein Team dabei, unsere Triebwerke zusammenzubauen und zu inspizieren. Ich arbeite außerdem an der Vorbereitung unserer Testaufbauten mit. Für einige dieser Tests bin ich selbst verantwortlich.
Auf der anderen Seite stelle ich als Projektmanagerin sicher, dass die Projekte mit den verfügbaren Mitteln und innerhalb des Zeitplans ausgeführt werden. Für mich ist das die perfekte Kombination, um das, was im Labor geschieht, und die Organisation dahinter zu verstehen.
3. Welche Ausbildung braucht man für deinen Beruf?
Ich habe Luft- und Raumfahrttechnik studiert. So habe ich zunächst die Grundlagen gelernt: von höherer Mathematik und Physik bis hin zu spezielleren Fächern wie Weltraumsystemen (zum Beispiel Wärme-, Kommunikations- und Energiesysteme), Satellitenstrukturen und Antriebstechnologien.
Du überlegst gerade, ob Studieren das richtige für dich ist? Hier helfen wir dir mit deiner Entscheidung.
Nach meinem Masterstudium habe ich meine akademische Laufbahn mit meiner Promotion fortgesetzt. Hier habe ich gelernt, was Forschen bedeutet und wie man innovative Studien im Weltraumbereich durchführt. Während des Doktorratsstudiums besuchte ich auch das Space Studies Program der International Space University.
Das Programm zielt darauf ab, einen Überblick über verschiedene Weltraumthemen zu geben: wie Weltraumrecht, Weltraummedizin, Weltraumanwendungen und so weiter. Das hat mir dabei geholfen, meinen Horizont zu erweitern und mein professionelles Netzwerk aufzubauen.
Nachdem ich meinen jetzigen Job angefangen hatte, der Weltraum und Forschung kombiniert, besuchte ich auch zusätzliche Kurse zu Projektmanagement und Systems Engineering, um besser zu verstehen, was hinter einem Weltraumprojekt steckt.
4. Was findest du an deinem Beruf am schönsten?
Es fasziniert mich, jeden Tag neue Ergebnisse zu analysieren, neue Erkenntnisse zu diskutieren und neue Ideen in die Praxis umzusetzen. Außerdem gibt es jeden Tag etwas Neues zu lernen. Im Raumfahrtsektor zu arbeiten begeistert mich – Weil es ein sehr innovativer und dynamischen Bereich, in dem die Technologie dank der Ideen brillanter Köpfe schnell voranschreitet.
Auch Andrea Stefania Acaro Narvaez hat einen „Weltraum“-Beruf. Lies hier, wie ihre Arbeit als Testingenieurin aussieht.
Credits Headerbild: FOTEC GmbH